Fron steht für ‘unentgeltliche Arbeit leibeigener und höriger Bauern für den Grund- oder Gutsherrn im Feudalismus’. Mittelhochdeutsch „vrōn(e)“, jene Sprachstufe des Deutschen, die zwischen 1050 und 1350 im ober- und mitteldeutschen Raum gesprochen wurde, ist eine Substantivierung des mittelhochdeutschen Adjektivs „vrōn“ ‘was den, geistlichen oder weltlichen, Herrn betrifft, ihm gehört, heilig‘.
In Fronleichnam ist der religiös-christliche Gebrauch des Adjektivs erhalten. Es heißt ‘der Leib des Herrn, der Leib Jesu Christi’, von Mittelhochdeutsch vrōnlīcham, vrōnlīchname, nach Mittelhochdeutsch der vrōne līcham.
„Fronleichnam“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, abgerufen am 31.05.2021.